MacberryPi

Bei mir steht schon seit einiger Zeit ein defekter Apple iMac G5. Zum Entsorgen finde ich das Gehäuse viel zu schade. Was liegt also näher, als dieses wiederzuverwenden.

Es wurde der Plan gefasst, in das Gehäuse eine Raspberry Pi einzubauen und das Design des Gehäuses so wenig wie möglich zu zerstören.

Es entsteht also ein MacberryPi.

Mit einem passenden Konverter ließe sich das Display des Apple wieder verwenden. Wie es der Zufall will, passte millimetergenau ein Display eines ausrangierten Acer Notebooks in die Aussparung des Bildschirms. Und dies sogar mit einer besseren Auflösung als das original Display.

Vorderfront iMac G5

Der passende Konverter für das Display wurde direkt in China bestellt und nach ca. 3 Wochen geliefert. Der erste Test verlief gleich sehr zufriedenstellend. Der Konverter kann per HDMI angesteuert werden und verfügt zusätzlich über einen Audio-Verstärker, welcher für den Einsatz der eingebauten Lautsprecher perfekt ist.

Display mit Konverter

Einbau des Displays in den Rahmen mit Haltewinkeln an der Seite.

Display Abdeckung mit aufgeklebten Schrauben zur Befestigung des Konverters.

Befestigungsschrauben für die Display Beleuchtung und zusätzlichem Loch für dessen Anschlüsse.

Display-Ansteuerung komplett aufgebaut.

Als nächster Schritt soll das defekte Netzteil ersetzt werden. Dieses muss 12V für die Versorgung des Displays, sowie 5V zur Versorgung der Raspberry Pi liefern.

Das alte Innenleben des Netzteils wurde entfernt und durch ein Passendes ersetzt und in das bestehende Gehäuse eingebaut. Zur Montage habe ich dazu einen passenden Halter aus PVC gefertigt.

Spannungsversorgung

Montage des Netzteils auf der PVC Platte.

Der Einbau des original Netzteil-Gehäuses hat den Charme, dass es perfekt in das Gehäuse passt und der 220V Kaltgerätestecker sicher an seinem Platz sitzt.

Leider stellte sich heraus, dass das von mir verwendete Netzteil zu schwach war und bei etwas größerer Last zu ticken begann und sich abschaltete.

Als schnelle Alternative verwendete ich 2 passende Wandwarzen Netzteile, die jeweils 12 Volt und 5 Volt mit ausreichend Strom liefern. Die Gehäuse der Wandwarzen habe ich mit dem Dremel entfernt und das Innenleben nebeneinander in das Netzteil-Gehäuse montiert. Jetzt werkelt halt ein Netzteil für das Display und eines für die Raspberry Pi.

Zwei USB Anschlüsse sowie den Anschluss für das Netzwerkkabel will ich an den bestehenden Anschlussbuchsen an der Rückseite des Gehäuses herausführen.
Für die USB Buchsen verwende ich die Originalen von der Platine des iMacs. Diese konnte man relativ leicht entlöten. Die Anschlüssdrähte habe ich mit Schrumpfschläuchen isoliert, um einen Kurzschluss zu vermeiden.

Als Netzwerkbuchse wollte ich ein CAT5 Verlängerungskabel mit fertig konfektionierter Buchse verwenden. Leider passte diese nicht in die bestehende Aussparung an der Rückseite des Gehäuses.
Also das Verlängerungskabel durchgeschnitten und an die originale Netzwerkbuchse gelötet – leider ohne Erfolg. Die Buchse ist entweder defekt oder ich habe sie beim Entlöten beschädigt. Jedenfalls werden manche Kontakte nicht durchgeschaltet und andere Kontakte kurz geschlossen.
Als dritte Variante entlötete ich aus einem kaputten Router die Netzwerkbuchse, die perfekt in die Aussparung passt und auch funktioniert.

Alle Buchsen und angelöteten Adern wurden mit Heißkleber fixiert.

 

Eine drahtlose Tastatur und Maus vervollständigen die Ausstattung.
Eingeschaltet wird der MacberryPi über den original Taster an der Rückseite des Gehäuses. In der ersten Version ist dieser Taster mit den Reset-Pins der Raspberry Pi verbunden und startet das System bei einem kurzen Druck auf die Taste. (Oder es wird ein Rest durchgeführt. In der nächsten Version soll das System ordentlich herunter gefahren und von der Spannungsversorgung getrennt werden.)

Einfache Anwendungen laufen mit ausreichender Geschwindigkeit. Kodi läuft perfekt und dazu wird dieser MacbarryPi auch dienen. Unter Last benötigt das System 16 Watt. Im Standby sinkt die benötigte Leistung auf 2 Watt.

MacberryPi

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